Energiewende mit angezogener Handbremse?
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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 27. Februar 2013 20:45
Seit Wochen versuchen einzelne Interessensverbände aus der Wirtschaft und ihre Fürsprecher, besonders der Bundeswirtschaftsminister, mit einer gezielten Kampagne, die Energiewende auszubremsen. Bisheriger Höhepunkt war die Bekanntgabe der sog. EEG-Umlage für das kommende Jahr. Am gleichen Tag wurden die erneuerbaren Energien als Preistreiber dargestellt. Das jedoch zahlreiche Unternehmen, auch jene die es nicht nötig haben, von der EEG-Umlage und den Netzgebühren befreit wurden, so das die Kosten der Energiewende auf die Privathaushalte abgewälzt werden, wird bewußt verschwiegen. So ist z.B. der deutsche Wetterdienst in Offenbach von der EEG-Umlage befreit. Wieso eigentlich? Der Wetterdienst ist doch kein Aluminiumwerk. Wir haben deshalb mal ein paar Erläuterungen zur aktuellen Debatte um die erneuerbaren Energien zusammengestellt.
Wie wird die Energiewende finanziert?
Was sind Netzentgelte und wer bezahlt sie?
Alle Stromerzeuger benutzen die Stromleitungen der Infrastrukturunternehmen zum Transport der Energie von den Kraftwerken zum Verbraucher. Dafür zahlen sie Nutzungsgebühren, sogenannte Netzentgelte. Diese reichen sie an ihre Kunden weiter, so dass sie letztendlich vom Stromkunden bezahlt werden. Diese Nutzungsgebühren dienen dem Erhalt und dem Ausbau der Stromleitungen.
Seit August 2011 müssen Energieversorger ihren Großkunden Tarife anbieten, in denen diese Netzentgelte nicht enthalten sein dürfen. Da die Energieversorger sie selbst natürlich dennoch zahlen müssen, legen sie diese Kosten auf alle anderen Endkunden, also meist Privathaushalte um. Insgesamt entsteht so eine Mehrbelastung für alle Stromverbraucher von rund 1 Milliarde Euro.
Offiziell wird diese Regelung damit begründet, dass der gleichmäßige Verbrauch der Großkunden stabilisierend auf die Auslastung der Netze wirkt. Verbraucherorganisationen kritisieren die Befreiung jedoch als unzulässige Subvention der Industrie. Zudem hätten die Großverbraucher durch die Regelung keinerlei Anreize, Strom effizienter einzusetzen.
Was kosten uns fossile und atomare Energien?
Die konventionellen Energien erhielten in der Vergangenheit Subventionen. So bekam zum Beispiel die Steinkohle seit 1970 insgesamt über 170 Milliarden € an Subventionen; die Atomkraft wurde sogar mit fast 190 Milliarden € gefördert. Dagegen nehmen sich die bisherigen Förderungen für Erneuerbare Energien mit rund 54 Milliarden € geradezu klein aus. Hinzu kommt, dass die konventionellen Energieträger hohe Folgekosten durch Umwelt- und Klimaschäden sowie die mit Atomenergie verbundenen Risiken verursachen. Diese Folgekosten werden alleine für das Jahr 2012 auf rund 40 Mrd. € beziffert. Sie werden oftmals nicht direkt mit dem Preis konventioneller Energieträger in Verbindung gebracht, müssen aber doch bezahlt werden: in Form von Steuern oder als gesellschaftliche Folgekosten des Klimawandels und der Belastungen von Menschen und Umwelt.
Was fordert Greenpeace?