Yoe Arregoces in Lebensgefahr

Nach Deutschlandtour wurde Kolumbianischer Gemeindevertreter mehrfach bedroht

Die Bürgerinitiative Stopp Staudinger, Misereor und FIAN zeigen sich sehr besorgt über die Sicherheit des kolumbianischen Gemeindevertreters Yoe Arregoces. Wiederholt erhielt Yoe zu Jahresbeginn Anrufe auf seinem Handy, in denen ihm mitgeteilt wurde, "dass er sterben werde, weil er so dumm und uneinsichtig sei." Außerdem wurde ihm nahe gelegt, "bei seinem Tun an seine Kinder und seine Mutter zu denken." Arregoces hatte im vergangenen Oktober im Rahmen einer Deutsch­landreise auch auf einer BI-Veranstaltung im Großkrotzenburger Bürgerhaus über die negativen Auswirkungen des Kohleabbaus durch das Unternehmen CERREJON in Kolumbien berichtet. In Kooperation mit Misereor und FIAN waren mit Yoe und Wilman Palmezano Arregoces, zwei Zeugen aus Kolumbien, eingeladen, die auf die Zusammenhänge zwischen den menschenrechtswidrigen Bedingungen des Kohletagebaus in ihrer Heimat und den massiven deutschen Steinkohleimporten des Energiegiganten E.ON aus der CERREJON-Mine im kolumbianischen Department La Guajira aufmerksam gemacht haben. „Wer am Standort Staudinger vor allem Kohle aus Kolumbien verfeuert, der sollte die inhumane Lage der Menschen in den Abbauregionen nicht einfach ignorieren und auf internationalem Parkett seiner besonderen Verantwortung gerecht werden. An die Düsseldorfer Konzernzentrale von E.ON richtet BI-Sprecher Winfried Schwab-Posselt den dringenden Appell: „Drängen sie ihren Partner CERREJON auf die Einhaltung der Menschenrechte und helfen sie durch ihre Einflussnahme mit, die körperliche Unversehrtheit von Yoe Arregoces zu bewahren!“

Wenige Tage vorher, am 29. Dezember 2009 hatte sich Herr Arregoces mit Vertretern der Kommunal­verwaltung und des CERREJON-Unternehmens getroffen, um über die Umsiedlung seiner Gemeinde Roche wegen der Erweiterung des Kohle­tagebaus zu sprechen. Bei diesem Treffen kritisierte er die Vorgehensweise des Unternehmens stark. Aus seiner Sicht setzt das Unternehmen die Umsiedlungs­pläne um, ohne die Einwände der Gemeindemitglieder zu berücksichtigen. Dabei hat Herr Arregoces als Vorsitzender des Gemeinde­rats bei solchen Treffen eine Schlüsselfunktion inne. Obwohl er um­gehend die Drohungen gegen ihn bei den zuständigen lokalen und regionalen Menschen­rechts­behörden angezeigt und das Unternehmen CERREJON informiert hat, gibt es nach wie vor keine konkreten Hinweise auf ernsthafte Ermittlungen, geschweige denn Ermittlungsresultate. „Vergleichbare Drohungen sind in Kolumbien schon sehr oft in die Tat umgesetzt worden. Aus diesem Grund fordern wir die kolumbianischen Behörden dringend auf, konkrete Maßnahmen zum Schutz von Yoe Arregoces und zur Ermittlung der Täter zu ergreifen", so Susanne Breuer, Kolumbienreferentin bei Misereor.

CERREJON exportiert nach eigenen Angaben über 40 Prozent der geförderten Kohle nach Europa – einen Großteil davon nach Deutschland. „Die Bundesregierung ist verpflichtet, die Menschenrechte zu respektieren, zu schützen und zu ihrer Gewährleistung beizutragen. Wir fordern sie daher auf, ihre diplomatischen Möglichkeiten zu nutzen, um das Leben von Yoe Arregoces zu schützen und eine faire und gerechte Umsiedlung der betroffenen Gemeinden sicherzustellen“ so Sebastian Rötters, Bergbau-Referent von FIAN Deutschland.

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