Der neue Einkaufsratgeber ist da

Sonderausgabe zu den Handelsketten

Am vergangenen Donnerstag ist unser neuer Einkaufsratgeber erschienen. Hier gibts den Ratgeber zum runterladen,  Infos zur Bewertung und Protestpostkarten. In dieser Sonderausgabe haben wir Eigenmarken des Einzelhandels unter die Lupe genommen. Wir wollten wissen, ob Gentechnik zum Einsatz kommt, wie es mit Verbraucherinformationen aussieht und welche Supermarktketten auf Produkte ohne Gentechnik setzen. Greenpeace versandte Fragebögen an 16 Handelsketten und hat diese gebeten, detaillierte Fragen zu Gentechnik im Essen und Tierfutter zu beantworten.Wir wollte wissen, ob die Supermärkte gentechnisch veränderte Pflanzen in Futtermitteln einsetzen oder gekennzeichnete Produkte verkaufen. Wir hakten kritisch nach, haben die Antworten auf Plausibilität geprüft und Punkte vergeben. Daraus haben wir ein Ranking erstellt.

Schwerpunkt waren tierische Produkte. Da die große Mehrheit der deutschen Verbraucher gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnt, gibt es heute in Deutschland kaum Lebensmittelhersteller, die Zutaten aus Gen-Pflanzen direkt verarbeiten, denn dies muss auf dem Produkt gekennzeichnet werden. Anders sieht es bei tierischen Artikeln wie Fleisch, Eiern und Milch aus. 80 Prozent der weltweit angebauten Gen-Pflanzen landen vom Verbraucher unbemerkt im Tierfutter.
 
Mit unserem Ratgeber wollen wir für mehr Transparenz sorgen und fordern den Einzelhandel auf, ihre Eigenmarken zukünftig ohne Gentechnik herzustellen, denn gerade bei ihren Eigenmarken kann jede Handelskette bestimmen, wie diese produziert werden.
 
Die zwei Biosupermarktketten, die wir befragt haben, schneiden erwartungsgemäß sehr gut ab, den im Biolandbau ist Gentechnik tabu. Auch die regionale Kette tegut... ist ganz weit vorn. Bei den anderen gibt es noch einiges zu tun. Allerdings macht Rewe grade einen Schritt nach vorn, dort will man zukünftig auf europäische Futtermittel setzen, die Gentechnik ausschließen und startet die Umsetzung bereits mit regionalen Marken. Auch Penny, der ebenfalls zum Rewe-Konzern gehört, startet mit einer Umstellung auf gentechnikfreie Futtermittel aus Europa. Die Abbildung zeigt, wieviel Prozent der maximal möglichen Punktezahl die Supermarktketten bei unserer Bewertung erreicht haben.
 
Edeka steht mit einigen anderen in der letzten Reihe, und muss als umsatz-stärkster Lebensmittel-Einzelhandels-konzern in Deutschland eigentlich eine Vorreiterrolle spielen. Dort will man zukünftig auf Gentechnik lediglich in der Sojafütterung verzichten, in anderen Futtermittel soll Gentechnik also weiterhin möglich sein. Bisher fehlen noch konkrete Pläne zur Umsetzung und eine positive Kennzeichnung gentechnikfreier Produkte, die dem Verbraucher mehr Transparenz und damit die Wahlmöglichkeit bieten würde, lehnt Edeka sogar ab. Schicken sie eine Protestpostkarte an Edeka!, oder einen der anderen Supermärkte.

Wir lieben Lebensmittel - aber ohne Gentechnik!
 
Bei unserem Infostand am vergangen Samstag auf der Leipzigerstraße in Bockenheimhaben wir den Ratgeber kostenlos verteilt, die Nachfrage war groß und mehrere hundert Verbraucher konnten ein Exemplar mitnehmen. Auch viele Protestpostkarten wurden unterschrieben.