Bantam-Mais-Aktion

Greenpeace Frankfurt informiert in Bad Vilbel

16. 04. 2011: Auch in diesem Jahr unterstützt Greenpeace Frankfurt wieder die Bantam-Aktion von “Save Our Seeds”. Dies ist eine Initiative von über 300 Organisationen aus ganz Europa, zum Schutz des Saatgutes vor gentechnischen Verunreinigungen. Am vergangenen Samstag haben wir gentechnikfreies, samenfestes Mais-Saatgut der alten Sorte “Golden Bantam” und Leinsaat “Blaues Wunder” an unserem Stand in der Bad Vilbeler Innenstadt verteilt. Jeder kann dies in seinem Garten oder auf dem Balkon anbauen, sich auf der Bantam-Webseite unter www.bantam-mais.de in die Karte eintragen und so ein Zeichen gegen Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittel setzen. Die Aktion hatte großen Zuspruch, unsere Samentütchen gingen schnell weg. In unseren Gesprächen am Stand bestätigt sich, dass ohne Gentechnik produzierte Nahrungsmittel Vielen ein wichtiges Anliegen sind.

Am Informationsstand konnten die Bad Vilbeler BürgerInnen für Vielfalt, gesundes Essen und nachhaltigen Landbau und gegen Gentechnik unterschreiben und damit die aktuelle Petition des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft unterstützen. Bis kommenden Dienstag braucht es 50.000 Unterschriften, damit die Initiative vorm Petitionsausschuss des Bundestages angehört wird. Gefordert wird ein EU-weites Anbaumoratorium und das Recht auf regionale Verbote des Gen-Pflanzenanbaus. In vier Stunden kamen so 150 weitere Mitzeichnungen zusammen. An der Petition kann man auch online unter www.vielfalterleben.info/e-petition teilnehmen.

Der EU-Ausschuss hat erst im Februar für die Aufhebung der “Nulltoleranz” für gentechnische Verunreinigungen bei Futtermitteln gestimmt . Wenn das EU-Parlament nicht binnen drei Monaten widerspruch einlegt, wird der Beschluss rechtskräftig. Futtermittel dürfen dann mit Gen-Pflanzen verunreinigt sein. Sogar mit solchen, die keine Zulassung in der EU haben. Diese Praxis gibt es nicht mal in den USA. Ebenso will die Agrarindustrielobby dies beim Saatgut durchsetzen. Das ist inakzeptabel. Saatgut ist die Grundlage der Ernährung und des Anbaus und muss sauber bleiben.

Auch muss die anstehende Agrarreform der EU dringend dazu genutzt werden, die Vergabe von fast 60 Milliarden Euro jährlich - das sind pro EU-Bürger ca. 100 Euro - an strenge ökologische und soziale Kriterien zu koppeln. Steuergelder zur Unterstützung der heimischen Nahrungsmittelproduktion und der Landschaftspflege sind in Ordnung - aber nur für diejenigen, die dabei sorgsam mit unser Umwelt und unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgehen.

Bei tierischen Produkten muss nicht gekennzeichnet werden, ob die Tiere Gen-Pflanzen im Futter hatten. Greenpeace fordert die Unternehmen auf, ohne Gen-Futter zu produzieren, so auch die Schwälbchen Molkerei, die mit einem regionalen, grünen Image wirbt, aber nicht bereit ist, Gen-Pflanzen aus Übersee im Kuhfutter auszuschließen. Der kostenlose Greenpeace Einkaufsratgeber “Essen ohne Gentechnik” listet Marken und Unternehmen auf, die ohne Gentechnik im Viehfutter produzieren. Sie finden ihn als PDF zum runterladen hier!