Der neue Fischratgeber ist da

Sie essen gern Fisch; sind sich aber unsicher welchen Fisch Sie noch guten Gewissens essen dürfen? Die neue Auflage unseres Fischratgebers hilft Ihnen dabei.  Wenn wir auch morgen noch Fisch essen möchten, ist es allerhöchste Zeit gegen die Überfischung der Meere vorzugehen. Laut Schätzung der Welternährungsorganisation FAO sind weltweit ein Drittel der Speisefischbestände überfischt. Den neuen Fischratgeber gibt es als kleines Faltheftchen fürs Portemonnaie oder als Smartphone-Version. Der Fischratgeber bewertet über hundert Arten hinsichtlich ihrer ökologischen Nachhaltigkeit. Darüber hinaus gibt es eine Aufteilung zwischen  Wildfischerei und Aquakultur.
Ganz wichtig sind aber auch klare politische Regeln und behördliche Kontrollen durch die europäische Industriefischerei. Kürzlich berichtete Frontal 21 davon, dass die Crew des deutschen Fabrikschiffes „Jan Maria“ - Das Netz des Supertrawlers ist so groß, dass 13 Jumbojets darin Platz hätten –  aus reiner Profitgier mehr als 1,6 Millionen Kilogramm essbaren Hering!! verletzt oder tot wieder über Bord gekippt hat. Wie auch die Meeresbiologin Iris Menn von Greenpeace Deutschland sagte, hat die Gier der industriellen Fischerei die Meere vor unserer Haustür völlig geplündert. Jetzt geht der subventionierte Raubbau weltweit weiter. Da Fischbestände in EU-Gewässern massiv überfischt sind, plündern die Flotten längst andere Meeresregionen aus, zum Beispiel vor der Küste Westafrikas.

Erschreckend ist, dass ausgerechnet die Reederei der „Jan Maria“ bereits vor Jahren das Marine Stewardship Council (MSC) Nachhaltigkeitssiegel erhalten hat. Alles spricht  nun dafür der Reederei dieses Siegel unverzüglich zu entziehen, da diese Art der Fischerei mit Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun hat. Im Gegenteil, es führt uns Verbraucher lediglich in die Irre.
Die Chance, dass solch eine Verschwendung und Missachtung von Lebewesen im Meer bald der Vergangenheit angehören könnte bietet sich jetzt, da in Brüssel die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) überarbeitet wird. Die Forderung des EU-Parlaments sieht u.a. vor, dass die Fangquoten rapide herabgesetzt werden und der Beifang angelandet werden muss, damit auch dieser auf die Fangquote angerechnet wird. Die endgültige Entscheidung über die neuen EU-Fischereiregeln wird Mitte des Jahres erwartet. Wir sind gespannt. Unser Schiff, die „Arctic Sunrise“ ist daher bereits ausgelaufen, um sich in mehreren europäischen Ländern für eine nachhaltige Fischerei einzusetzen. Während der Tour werden Unterstützerstimmen in Form von unterschriebenen Papierschiffchen gesammelt. Da die „Arctic Sunrise“ keinen deutschen Hafen anläuft, würden wir uns freuen, wenn Sie sich online unter dem Link Unterstützt die Nachhaltige Fischerei an der Aktion beteiligen würden. Diese Petition wird Greenpeace dann in Brüssel übergebe. Wir fordern das gesundschrumpfen der EU-Fischereiflotte und damit verbunden eine Reduzierung der Fangquoten sowie die Förderung der kleingewerblichen Fischerei.