Reform der EU-Fischereipolitik beschlossen

Bereits seit Jahrzehnten krankt die europäische Fischereipolitik. Seit der Einrichtung der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) im Jahr 1983 findet alle 10 Jahre eine Überprüfung des Gesetzes, das für eine nachhaltige Fischerei sorgen soll, statt. Allein die EU-Fischereiflotte besteht aus 84.000 Riesenfangschiffen, die mit ihren zerstörerischen Fangmethoden die Ozeane durchpflügen und mit ihren modernen Fangmethoden (z.B. Echolot und Sonar) jeden Fischschwarm entdecken. Mit ihren riesigen Netzen können sie einen gesamten Schwarm einfangen, so dass dieser dann für die Meere komplett verloren ist. Wenn wir diesen Raubbau an der Natur nicht stoppen, gibt es in 10 Jahren keine Fische mehr. Ja und warum ist das so?

Weil die Fischereiminister immer wieder Fangquoten beschließen, die weit über den Fangquoten liegen, die von den Wissenschaftlern vorgeschlagen werden. Es gibt genügend Beispiele für eine völlig verfehle EU-Fischereipolitik, die auf Kosten der Meeresumwelt den Großen gibt und den Kleinen nimmt. Vor einigen Tagen haben Greenpeace-Aktivisten den riesigen Trawler, die „Jan Maria“ beobachtet, wie er im großen Stil Hering über Bord geworfen hat, um Platz für besser verkaufbaren Fisch zu schaffen. Von dieser EU-Fischereipolitik profitiert besonders die Fischereiindustrie. Steuergelder fließen zunehmend in die immer zerstörerischen Fangmethoden. Wenn man bedenkt, dass bereits 60% der europäischen Fischbestände überfischt sind, ist diese Vorgehensweise nicht mit den Maßstäben für Umweltschutz und Nachhaltigkeit vereinbar.     

Ist nun endlich ein Ende der Überfischung in Sicht?

Leider ist die Reform nicht so weitreichend wie es die  Meereswissenschaftler sowie Experten von Greenpeace und selbst Politiker gefordert haben. Weiterhin darf bis 5% Beifang über Bord geworfen werden, obwohl Greenpeace sich dafür stark gemacht hat, dass jeder gefangene Fisch angelandet werden muss. Darüber hinaus wurde nicht festgelegt bis wann die überfischten Bestände wieder auf einen gesunden Fischbestand aufgebaut werden müssen.

Trotz all dieser Faktoren ist der Fischereibeschluss ein Anfang für eine nachhaltige Fischerei in Europa. Verständigt hat man sich vorallem darauf, dass bis 2015 die Überfischung der Bestände beendet werden soll. Allerdings wurde für Ausnahmen das Jahr 2020 genannt. Als herausragendes und gutes Ergebnis besteht der feste Wille die Fangflotten zu verkleinern und sie in Einklang mit den Fangmöglichkeiten zu bringen. Das bedeutet: Weniger Riesentrawler, dafür aber mehr kleine Fischkutter. Da diese im Gleichgewicht mit der Natur arbeiten, ist somit auch die Nachhaltigkeit gewährleistet. Darüber hinaus sollen sie bei der Vergabe der Fangquoten bevorzugt werden. Ganz wichtig ist jetzt, dass diese Beschlüsse auch wirklich umgesetzt und kontrolliert werden.