Urwaldzerstörung made by IKEA

Bereits am 02.11.2011 machte ARD Plusminus mit der Reportage „IKEA-Möbel – Holz aus Urwäldern“ auf die Zerstörung des russischen Urwaldes in Karelien durch den Möbelkonzern IKEA aufmerksam (Youtube-Video). Karelien, eine Republik im Nordwesten Russlands, erstreckt sich über eine Fläche von rund 180.000km² und beherbergt einen Teil russischen Urwaldes. Fast 300.000 Hektar z.T. geschützten Wald hat die IKEA-Tochterfirma Swedwood in dieser Regiongepachtet und rodet jährlich mehr als 5 km², darunter auch bis zu 600 Jahre alte Bäume. Durch schwere Maschinen wird neben den Bäumen auch der äußerst empfindliche Waldboden zerstört. Mittlerweile, so die dort ansässige Umweltschutzorganisation SPOK, sind nur noch 10% des Waldes in Karelien intakt.

Obwohl der nach eigenen Angaben in 40-Ländern etablierte Möbelkonzern angibt, Wert auf Nachhaltigkeit zu legen und kein Holz aus intakten Wäldern zu verwenden, gleicht die Realität eher einer Farce. Der Forest Stewardship Council (FSC), der das Holz aus Karelien erstaunlicherweise zertifiziert, ist sich nicht zu schade fest zu stellen, dass Swedwood immerhin 35% der schützenswerten Wälder intakt lasse. Dies wirkt, im Hinblick auf die verbleibenden 65%, geradezu wie ein böser Scherz.
 
Seit 2011 nichts passiert. Die Kritik wurde von IKEA zur Kenntnis genommen, Gespräche mit Nichtregierungsorganisationen wurden abgesagt und Swedwood holzt nach wie vor in Karelien wertvolle Wälder unter nicht nachhaltigen Bedingungen ab. Die russischen Waldarbeiter verdienen weiterhin für ihre 12-Stunden-Schichten lediglich einen Hungerlohn. Und ein Slogan des Möbelhauses bleibt „Wer die Welt verändern will, der muss bei sich selbst anfangen“. Aber wann? Die Nachhaltigkeitsprinzipien von IKEA bleiben auch 2012, was letztes Jahr schon offengelegt wurde – leere Phrasen.