Greenpeace entsorgt Atommüllfässchen bei der Mainova
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- Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 08. August 2013 17:31
Aktivisten der Greenpeace Gruppe Frankfurt protestieren im Mainova ServiceCenter
Frankfurt a.M. - Das ServiceCenter der Mainova AG in der Frankfurter Innenstadt erhält überraschenden Besuch. Aktivisten von Greenpeace Frankfurt erscheinen mit schwerer Last. Diese Last besteht aus einer mit Radioaktiv-Zeichen markierte Toilettenschüssel. Die Schüssel ist mit symbolischen Atommüllfässchen gefüllt, die der Mainova zur „Entsorgung“ überlassen werden sollen. Vor den Kameras zweier TV-Anstalten nimmt die Geschäftsführerin den „Atommüll“ entgegen. Die Beiträge gehen in den frühen Abendstunden über die Sender.
In den über 300 Fässchen befinden sich von Frankfurter Stromverbrauchern unterzeichnete Schriftstücke. Auf diesen wird die Mainova AG, der größte lokale Energieversorger Frankfurts, aufgefordert, auf Atomstrom zu verzichten. Sie solle stattdessen auf Erneuerbare Energien setzen und in diese investieren.
Die Mainova AG ist Teil des Konsortiums, das die Thüga AG von der E.ON übernommen hat. Die Thüga AG ist Kern des deutschlandweit größten kommunalen Netzwerks lokaler und regionaler Energieversorger. Dadurch eröffnet sich der Mainova AG die Möglichkeit, verstärkt auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien einzuwirken und auf Stromlieferungen aus Atomkraftwerken vollständig zu verzichten. Im Strommix der Mainova hat Atomkraft zur Zeit einen Anteil von ca. 20 Prozent.
In deutschen Atomkraftwerken entstehen jedes Jahr rund 400 Tonnen hochradioaktiven Abfalls. Greenpeace fordert von allen Stadtwerken, künftig den Atomstromanteil aus dem Energiemix zu entfernen und verstärkt in Erneuerbare Energie und Energieeffizienz zu investieren. Die vier großen Stromkonzernen Eon, EnBW, RWE und Vattenfall werden aufgefordert, die sieben ältesten AKW und den Pannenreaktor Krümmel umgehend vom Netz nehmen. Die Stromversorgung würde dadurch nicht gefährdet sein. Der Anteil dieser AKW an der Stromerzeugung in Deutschland betrug in den vergangenen vier Jahren nur noch 6,9 Prozent.
Schon jetzt kann jeder Stromkunde seinen privaten Atomausstieg vollziehen, indem er zu einem Ökostrom-Anbieter wechselt. Informationen und Empfehlungen von Anbietern gibt es bei: http://www.atomausstieg-selber-machen.de/
Die Pressemitteilung dazu: http://greenpeace-frankfurt.de/pressemitteilungen/PM_09112009.pdf