Feinstaub macht krank
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01. Januar 2013 19:35
Der schwarz-grüne Magistrat macht nichts!
Die Greenpeace Gruppe Frankfurt fordert von den regierenden Parteien in Frankfurt endlich eine wirksame Umsetzung der Feinstaub-Richtlinie, Nach diesem dürfen die Grenzwerte für Feinstaub (pm10) nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Dies war allerdings in Frankfurt an der Friedberger Landstraße bereits Ende Juni diesen Jahres der Fall. Dort wurden die zulässigen Grenzwerte nun zum 40ten Mal an der Luftmessstation in der Friedberger Landstraße überschritten – ohne irgendwelche Konsequenzen für den Verkehr, aber mit einer hohen Belastung der Atemluft für die Anwohner.
Mitglieder der Frankfurter Greenpeace Gruppe haben aus diesem Anlass den Verkehr beobachtet. Allein an einem Tag wurden Abends zwischen 17 und 18 Uhr, wurden 10 LKWs gezählt, die trotz Durchfahrtsverbots für Fahrzeuge über 3,5 t die Friedberger offensichtlich als Durchgangsstrasse nutzten – teilweise direkt gefolgt von Polizeiautos, die sich nicht dafür zu interessieren schienen.
Die Feinstaub Richtlinie, die Anfang des letzten Jahres in Kraft trat, soll die Belastung der Luft mit Feinstaub auf einen Wert unter 40 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft (µg/m3) begrenzen. Gemeldet wird von den Messstationen allerdings erst der gesundheitlich bedenkliche Wert von 50 µg/m3. Einen großen Anteil an der hohen Luftverschmutzung hat Dieselruß. Er gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit als Auslöser von Lungenkrebs und Wegbereiter von Allergien. Kinder tragen dafür ein besonders hohes Risiko.
Wenn der Feinstaubwert an mehr als 35 Tagen im Jahr den Wert von 50µg/m3 überschreitet, muss die zuständige Behörde einen Plan zur Luftreinhaltung vorlegen – und auch umsetzen. In der Friedberger Landstrasse passiert jedoch nichts. Dabei wäre für die Polizei der Weg von Ihrem Revier in der Scheffelstraße nicht weit, um wirksame Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung - wie beispielsweise ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr- um- und durchzusetzen. Dies müsste aber politisch gewollt sein. Der neue Frankfurter Magistrat aber sitzt das Problem aus.
Auch nach dem 40ten Überschreitungstag ergreift die Stadt in Frankfurt keine Maßnahmen, um gegen die besorgniserregenden und gesundheitsschädigenden Werte vorzugehen. Und spätestens für den Winter muss mit weiteren Überschreitungen gerechnet werden. Vermutlich wollen die Politiker das Problem einfach aussitzen. Dafür haben sie gute Chancen – die EU plant eine Aufweichung des Gesetzes auf 55 Überschreitungstage im Jahr und eine Umsetzungsfrist von 10 Jahren. Greenpeace wird sich mit der katastrophalen Situation in Frankfurts Innenstadt allerdings nicht abfinden: Wir werden die Friedberger Landtraße im Auge behalten, weiter LKWs zählen und die Umweltsünden dokumentieren. Nun müssen auch die beiden grünen Dezernenten für Umwelt und für Verkehr zeigen, was ihre Wahlversprechen wert sind!
Greenpeace Deutschland: Fakten über Feinstaub Eine sehr reiche Sammlung an Informationen zum Thema.
Umweltbundesamt Umfangreiche Sammlung an Informationen; angeboten werden unter anderem auch Studien als pdf-Dokumente (zum Herunterladen).