Kohlekraft verheizt das Klima

Klimaschutz geht anders!

Greenpeace protestiert mit Feuerschrift gegen den Bau des Kraftwerks

Hainstadt, 19. November 2008. Greenpeace-Aktivisten aus Frankfurt und Hamburg haben am Montag beim Kraftwerk Staudinger ein weithin sichtbares Fanal gesetzt gegen den von E.ON geplanten Bau eines der weltweit größten Kohlekraftwerke.

Ein über 3 Meter hoher gasgespeister Flammenschriftzug mit brennenden CO2 - Zeichen wies auf den bei geplantem Bau zu erwartenden Ausstoß von jährlich mehr als 6 Millionen Tonnen Kohlendioxid hin. Kohlendioxid wird heute als einer der größten Klimakiller gesehen. Die jährliche CO2-Freisetzung des neuen Kraftwerks entspricht der Menge, die vergleichbar ist mit den CO2-Emissionen von 13 Millionen Mittelklasse-Fahrzeugen mit einer Jahresfahrleistung von 12.000 Kilometern.

Das mit 1.100 Megawatt weit überdimensionierte Großkraftwerk Staudinger-Block 6, einem der größten dieser Art weltweit, soll 2013 ans Netz gehen. Für über 40 Jahre würde bei Bau die Nutzung fossiler Energieträger zementiert bei gleichzeitiger Verdrängung CO2-vermeidender alternativer Energiequellen.

 

Greenpeace fordert eine Stromgewinnung, die entweder nahezu CO2-frei ist (Solarenergie, Wind, Wasser, Erdwärme) oder zumindest CO2-neutral (Biomasse). Kohle ist Gift für das Klima!

Als Übergangslösung für eine 100-prozentige Energiegewinnung aus regenerativen Quellen können kleine dezentrale Kraftwerke gebaut werden, bei denen mit Hilfe der Kraft-Wärme-Koppelung nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugt wird. Solche Anlagen entsprechen höchsten Effizienz-Kriterien. Dem Klimaschutz muss absoluter Vorrang eingeräumt werden.
Aktuell wird in Deutschland bis 2012 der Bau von 27 neuen Steinkohlekraftwerken mit einer Kapazität von 24.000 Megawatt geplant. Diese Anlagen würden die Atmosphäre jährlich mit zusätzlichen 151 Millionen Tonnen CO2 belasten. Das ist anderthalb mal soviel wie der CO2-Ausstoß des gesamten Verkehrssektors.

Der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erzählt Märchen, wenn er behauptet, dass neue Kohlekraftwerke einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sogar die jährlich vom Bundesumweltministerium (BMU) in Auftrag gegebene Leitstudie 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass zusätzlich zu den bereits im Bau befindlichen Kohlekraftwerken* keine weiteren KKWs mehr gebaut werden dürfen. Nur dann sind die von der Bundesregierung zugesagten Klimaschutzziele für 2020 (- 40% CO2 im Vergleich zu 1990) für Deutschland erreichbar. Die BMU-Studie lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. 2007 lag Deutschland bei minus 17% gegenüber 1990.

Weder Sigmar Gabriel noch Hr. Bernotat, der Vorstandsvorsitzende von E.ON, können ernsthaft behaupten, dass durch den höheren Wirkungsgrad des geplanten Kohlekraftwerks von 46% (zu aktuell 38%) ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.

Jedes neue Kohlekraftwerk ist ein großer Rückschritt im Klimaschutz.

Den Schutz des Klimas werden wir nur erreichen durch einen konsequenten Umstieg - Weg von Kohle und Atomkraft - zu einer Stromgewinnung aus regenerativen Energiequellen, also - Hin zu Solarenergie, Wind, Wasser und Erdwärme -.

Der Ausbau einer dezentralen Energieinfrastruktur, die Erhöhung der Energieeffizienz und der Bau kleinerer Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung sind weitaus zielführender für eine klimaschonende Energieversorgung. Oberstes Ziel muss sein, die Umwelt so schonend wie möglich zu behandeln.

Greenpeace fordert:

Stopp weiterer Kohlekraftwerke - Vorfahrt für erneuerbare Energien

 

Anlagen:

dokFakten zu Staudinger (PDF, 85 KB)
dokPresseerklärung zur Aktion (PDF, 115 KB)
dokLeitstudie 2008 - Zusammenfassung für Entscheidungsträger (PDF, 59 KB)

Wintere Infos:

dokwww.stopp-staudinger.de
dokwww.kohlefreies-mainz.de


*) Kohlekraftwerke im Bau: Boxberg, Datteln, Duisburg, Hamm/Westfalen, Neurath, Karlsruhe, Hamburg-Moorburg, Wilhelmshaven

 

 

 

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