Staudinger Projektion
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01. Januar 2013 20:51
Staudinger, 19.11.2009: Mit einer Projektion auf den Kühlturm des Kohlekraftwerks Staudinger demonstrierte Greenpeace-Frankfurt gegen den geplanten Bau von Block 6. Mit der weithin sichtbaren Botschaft "Weitere 50 Jahre Staudinger - Nein danke!" forderten wir einen Tag vor Ende des Erörterungstermins im Genehmigungsverfahren, den Stopp der Neubau-Planungen. Trotz massivem Widerstand in der Bevölkerung hält der Kraftwerksbetreiber E.on daran fest, das Kohlekraftwerk Staudinger auszubauen.
Umso erstaunlicher ist es, daß sich E.on in England aktiv am Ausbau von Offshore-Windparks beteiligt. In England läuft E.on nicht Gefahr, seinen eigenen Kraftwerken an Land Konkurrenz zu machen. In Deutschland besteht E.on weiterhin auf Atomkraftwerksverlängerungen und für den Ausbau von Kohleverstromung. „Die genehmigten Windkraft-Projekte in Nord- und Ostsee, die von E.on und Vattenfall gekauft worden sind, machen seitdem keine großen Fortschritte mehr“, sagt frustriert Udo Paschedag, Referatsleiter Erneuerbare Energie im Bundesumweltministerium.
Der geplante Block 6 mit einer Leistung von 1.100 MW wird jährlich ca. 6 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen.
Die Verstromung von Kohle ist die klimaschädlichste Art Energie zu erzeugen. Um die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, muss die globale Temperaturerhöhung soweit wie möglich unter der kritischen Marke von zwei Grad Celsius bleiben.
Die veraltete Kohleverbrennung muss gestoppt und durch Erneuerbare Energie ersetzt werden. Die Technik ist vorhanden, jetzt muss sie endlich konsequent genutzt werden. Auch die Großkonzerne müssen umdenken. Klimaschutz und Kohle sind miteinander nicht vereinbar!
Wie ein internationales Forscherteam im Fachjournal "Nature Geoscience" diese Woche berichtet, sind die weltweiten Kohlendioxid-Emissionen durch Öl, Kohle und andere fossile Brennstoffe seit dem Jahr 2000 um 29 Prozent gestiegen.
Aktuell ist in Deutschland jedoch der Bau von 27 neuen Kohlekraftwerken geplant. Diese Anlagen laufen mindestens 40 Jahre lang und zementieren damit eine klimaschädliche und nicht zukunftsfähige Energieversorgung bis Mitte des Jahrhunderts.
Ein ganz großes Lob an unseren Edwin, der mit viel Zeit und (hoffentlich klima-neutraler) Energie die Projektion ermöglicht hat.
Pressemitteilung: Staudinger ist Gift fürs Klima