Bienenkiller stoppen! – Greenpeace Frankfurt protestiert vor Baumärkten

Sa. 22.06.2013 - Greenpeace Frankfurt hat  vor dem Obi-Baumarkt in der Mörfelder Landstraße und vor dem toom-Baumarkt in der Friedberger Landstraße gegen den Verkauf von Insektenvernichtungsmitteln protestiert, die lebensgefährlich für Bienen sind. In insgesamt 50 deutschen Städten protestierten Greenpeace-Aktivisten gegen die drei Baumarktketten Obi, Praktiker und toom.

 

Mit gelber, abwaschbarer Sprühkreide wurden stilisierte tote Bienen und der Schriftzug „Pestizide töten Bienen“ aufgebracht. (Bilder von unserer Aktion in unserem flickr-Album). Den Filialleitern wurde eine Infomappe zum Thema übergeben, mit der Forderung sich bei den Konzernzentralen für eine umgehende Auslistung aller bienengefährdenden Produkte einzusetzen. Schauen Sie auch auf die Greenpeace Kampagnenwebseite bienenschutz.org, dort gibt es weitere Infos rund ums Thema Biene und eine Unterschriftenaktion an Bundeslandwirtschaftministerin Aigner!
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Video: Sebastian Zwang, Greenpeace Frankfurt a.M.

Pestizide – im Kleingartenbereich überflüssig

Viele der verkauften Pestizide zur Bekämpfung von Insekten und Beikräutern sind eindeutig als gefährlich für Bienen eingestuft, wie zum Beispiel die Mittel Lizetan von Bayer oder Axoris von Compo. Pestizide stören den Orientierungssinn und das Gedächtnis der Bienen, sie finden keine Nahrung und nicht zurück in den Bienenstock. Dies kann zum Kollaps ganzer Bienenvölker führen. Gerade im Kleingartenbereich sind Pestizide überflüssig, denn es gibt natürliche Alternativen: Läuse zum Beispiel können mit Brennesseljauche behandelt werden, Schnecken mögen keinen Lavendel.

Greenpeace identifiziert in dem kürzlich veröffentlichten Report „Bye bye Biene?“ sieben für Bienen gefährliche Pestizide, die sofort verboten werden sollen. Drei der Wirkstoffe – Imidiacloprid und Clothianidin von Bayer und Thiamethoxam von Syngenta – hat die EU ab dem 1. Dezember 2013 verboten. Allerdings zunächst nur für zwei Jahre und in der Landwirtschaft nur für bestimmte Kulturen, im Kleingartenbereich sind diese dann auch verboten. Alle Baumärkte haben im Vorfeld der Aktion reagiert und zugesichert, dass sie noch vor Ablauf der Frist zum 01. Dezember 2013 die bienengefährlichsten Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide aus ihren Regalen nehmen wollen. Aber das reicht noch bei Weitem nicht aus, um den Schutz der Biene voranzutreiben, denn es gibt eine Vielzahl weiterer bienengefährlicher Pestizide, die für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen sind, wie zum Beispiel das Mittel Bi58 mit dem Wirkstoff Dimethoat oder Mittel mit den Wirkstoffen Chlorpyrifos und Deltametrin. Diese werden auch in dem Greenpeace Report als Problemstoffe in der Landwirtschaft identifiziert und müssen sofort aus den Regalen genommen werden. 

Umgehende erste Erfolge

Bauhaus geht bisher am weitesten auf diese Forderung ein und nimmt als einzige Kette auch Produkte aus den Regalen, die Deltamethrin und Chlorpyrifos enthalten. Obi, Praktiker, Hornbach und toom wollen lediglich Mittel mit den von der EU ab Dezember 2013 verbotenen Wirkstoffen vom Markt nehmen. Am schnellsten handeln dabei Hornbach und Praktiker, zu denen auch Max Bahr gehört: Ab sofort nehmen beide Ketten diese Produkte aus den Regalen. Damit zeigen die Proteste von Greenpeace am vergangenen Samstag erste Wirkung, denn zunächst wollte Praktiker diese Mittel erst zum 1. August verbannen. 

Bedauerlich ist, dass die REWE Group, zu denen die Bau- und Gartenmärkte toom und Klee gehören, sich hier nicht engagierter zeigt: Sie nennt kein konkretes Datum für die Auslistung und lässt weitere bienengefährliche Pestizide im Sortiment. Im Lebensmittelbereich zeigt sich REWE umweltbewusster. Hier wird auf den Schutz der Biene geachtet, wie zum Beispiel durch Projekte mit Obstbauern vom Bodensee oder durch ihre Marke "Pro Planet", die explizit die Biodiversität und Aktionen für den Schutz von Bienen und Hummeln fördert. Im Ausland verzichten Gartencenter und Baumärkte – wie Homebase in Großbritannien, Migros in der Schweiz sowie Bellaflora in Österreich – auf den Verkauf einiger oder sogar aller für Bienen gefährlicher Produkte. 

In Garten und Landwirtschaft: Es geht auch ohne Pestizide

Vor dem Hintergrund des weltweiten Bienensterbens ist ein sofortiger Verkaufsstopp dieser Insektenvernichtungsmittel dringend erforderlich. In den letzten Jahren starben allein in Deutschland pro Jahr etwa ein Drittel der Bienenvölker. Ein Großteil unserer Nahrungsmittel hängt von der Bestäubung ab. Es ist ein erster Schritt der Baumärkte, die bienengefährlichsten Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide schon früher aus den Regalen zu nehmen als sie müssten. Doch das reicht nicht aus, um die Bienen zu schützen. Der Verzicht auf sämtliche bienengefährlichen Stoffe kann von Handel und Verbrauchern sofort umgesetzt werden. Die Unternehmen müssen hier Verantwortung übernehmen und Alternativen anbieten. 

Der starke Einsatz von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft ist neben Faktoren wie Klimawandel, Parasiten und Krankheiten ein wichtiger Grund für das Bienensterben – und am leichtesten zu beheben. Der Verzicht auf den Einsatz von bienengefährlichen Stoffen ist nicht nur im Garten, sondern auch in der Landwirtschaft machbar. Auch dort geht es ohne  Pestizide, das beweist der Ökolandbau seit Jahrzehnten erfolgreich.

Weitere Informationen zum Download:

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