Mainova nimmt Stellung zu offenem Brief
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01. Januar 2013 21:49
Am 19. August 2010 berichten wir, der Mainova AG einen offenen Brief geschrieben zu haben. Anlass war der Mainova Umweltbericht 2010. In diesem wurde nichts über den zukünftig geplanten Atomstromanteil im Strommix der Mainova AG ausgesagt. Wir baten um entsprechende Aufklärung. Eine Stellungnahme durch den Leiter Konzernkommunikation liegt uns inzwischen vor. Auf unsere Anfrage hin wurde uns erlaubt, diese zu veröffentlichen.
Der Stellungnahme ist zu entnehmen, dass sich die Mainova AG durchaus darum bemüht, den Atomstromanteil zu reduzieren. Vermutlich wurde im Umweltbericht 2010 auf auf konkrete Aussagen dazu verzichtet, weil zur Zeit der Erstellung die Diskussion um die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke bereits im Gange war. Eine eventuelle Laufzeitverlängerung musste natürlich zu gewissen Planungsunsicherheiten führen.
Inzwischen kennen wir das Ergebnis der Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und den großen Energieunternehmen. Unsere Regierung hat eine Entscheidung getroffen und sich dabei offensichtlich von den Interessen der Konzerne erheblich beeinflussen lassen. Diese Entscheidung war zum Zeitpunkt der Stellungnahme noch nicht bekannt aber vorhersehbar. So ist zwischen den Zeilen deutlich zu lesen, dass auch die Mainova AG in ihr keine energiepolitisch sinnvolle, zukunftsfähige Entscheidung sieht. Hier befindet sich die Mainova AG allerdings in guter Gesellschaft von zahlreichen regionalen Energieversorgern und Stadtwerken.
Sehr erfreulich ist die Absicht der Mainova, die Eigenerzeugungsquote bis zum Jahr 2015 auf 100 Prozent zu steigern. Wir wünschen der Mainova AG viel Erfolg dabei. Der Ausstieg der Mainova aus dem Atomstrom wirft damit seinen Schatten voraus.
Zur Vorgeschichte: Am 09. November 2009 erstatteten Aktivisten von Greenpeace Frankfurt a.M. dem ServiceCenter der Mainova AG einen überraschenden Besuch. Im Gepäck hatten sie 320 Atommüllfässchen, um diese bei der Mainova zu „entsorgen“. In jedem der Fässchen steckte ein Zettel, auf dem Frankfurter Bürger sich mit ihrer Unterschrift der Forderung von Greenpeace Frankfurt a.M. angeschlossen hatten, den Atomstromanteil auf Null zu reduzieren.