Greenpeaceschiff Beluga in Hessen und Bayern auf Tour

 Die Beluga kommt nach Frankfurt:

  • Samstag, 17. August von 11:00 bis 18:00 Uhr, Holbeinsteg
  • 11:00 Uhr Besuch Heinz Lotz, forstpolitischer Sprecher
  • ab 14:00 Uhr Besuch Martina Feldmayer, Hessischer Landtag
  • Sonntag, 18. August 2013 von 14:00 bis 19:00 Uhr
  • 16:00 Uhr Vortrag zur ökologischen Waldbewirtschaftung, Sabine Rippelbeck

Im August und September ist das Greenpeaceschiff Beluga in Hessen und Bayern auf Tour. Im Vorfeld der in beiden Ländern anstehenden Landtagswahlen will Greenpeace mit Hilfe der Beluga die Öffentlichkeit über den dringenden Schutz der alten Buchenwälder, für die Greenpeace seit einiger Zeit aktiv ist,  informieren. In beiden Ländern werden die alten Buchenwäldern geplündert, es wird mehr Holz eingeschlagen als nachwächst. 

Auf der Beluga wird es dazu eine Ausstellung geben, es werden Führungen angeboten und ein Film sowie Vorträge sind ebenfalls in Planung. Statt findet dies alles am 17. und 18. August in Frankfurt, wo die Beluga am Holbeinsteg in Frankfurt vor Anker liegen wird.

Heinz Lotz, forstpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion wird uns von 11:00 bis 12:00 Uhr am Samstag an Bord besuchen. Martina Feldmayer, Mitglied des Hessischen Landtags und Sprecherin für Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Gentechnik und Kultur wird uns am Samstag Nachmittag ab 14:00 Uhr auf der Beluga zur Seite stehen. 

Am Sonntag hält die Försterin des Wiesbadener Stadtwaldes, Frau Sabine Rippelbeck, um 16:00 Uhr einen Vortrag über den ökologische Waldbewirtschaftung am Beispiel des  Wiesbadener Waldes.

Ein informatives Wochenende ist garantiert und wir freuen uns auf reges Interesse Eurerseits.

Kein zerstörerischer Luxus im Garten

Unzertifiziertes Tropenholz stammt größtenteils aus illegalen Raubbau an den letzten Urwäldern  der Erde. Dieser Raubbau setzt nicht nur 20% der weltweiten CO2-Emmissionen frei, sondern bedroht auch 70% aller Tier- und Pflanzenarten, die in diesen Wäldern beheimatet sind. So sind Vierfünftel der Urwälder bereits zerstört und der Rest ist massiv bedroht, denn noch immer werden große Waldflächen illegal abgeholzt. Auch Tropenholz aus Plantagen ist gefährlich: so wird Teak aus Urwaldraubbau (z.B. in Myanmar) als Plantagenholz deklariert um seine Herkunft zu verschleiern.

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Recycling und weniger Verbrauch schützen den Wald

Papier ist eines der Hauptprodukte von Entwaldung: jeder fünfte Baum wird für Papier gerodet (1). Immer mehr Papier stammt aus illegaler Waldzerstörung oder von Plantagen, die auf Böden zerstörter Urwälder angelegt wurden. Diese sind nicht nur weniger artenreich als die ursprünglichen Wälder, sie ernähren in der Regel auch nur 10% der Arten, die vorher dort gelebt haben (2). Zudem erfordern sie einen erheblichen Pestizideinsatz und wirken sich negativ auf den Wasserhaushalt aus. Die Papierproduktion verschlingt immense Mengen an Wasser und Energie (sie ist der fünftgrößte Energieverbraucher). Das dabei entstehende Abwasser stellt ein großes Problem dar, denn zum Lösen des Zellstoffs aus dem Holz und Bleichen des Papiers werden Chemikalien eingesetzt.

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Urwaldzerstörung made by IKEA

Bereits am 02.11.2011 machte ARD Plusminus mit der Reportage „IKEA-Möbel – Holz aus Urwäldern“ auf die Zerstörung des russischen Urwaldes in Karelien durch den Möbelkonzern IKEA aufmerksam (Youtube-Video). Karelien, eine Republik im Nordwesten Russlands, erstreckt sich über eine Fläche von rund 180.000km² und beherbergt einen Teil russischen Urwaldes. Fast 300.000 Hektar z.T. geschützten Wald hat die IKEA-Tochterfirma Swedwood in dieser Regiongepachtet und rodet jährlich mehr als 5 km², darunter auch bis zu 600 Jahre alte Bäume. Durch schwere Maschinen wird neben den Bäumen auch der äußerst empfindliche Waldboden zerstört. Mittlerweile, so die dort ansässige Umweltschutzorganisation SPOK, sind nur noch 10% des Waldes in Karelien intakt.

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Buchenwaldland Deutschland

Ginge es nach der Natur, wäre Deutschland zu fast 80% von Buchen bedeckt. Deutschland umfasst ca. ein Viertel des Verbreitungsgebiets der Rotbuche in Mitteleuropa. Die Rotbuche war einst der häufigste Baum in unserem Wald, nun macht sie nur noch 14% am Baumbestand aus. Fünf der seltenen und wertvollen Buchenwald-lebensräume hat die UNESCO 2010 zum Weltnaturerbe erklärt: die Nationalparke Hainich in Thüringen, Kellerwald-Edersee in Hessen, Jasmund und Müritz in Mecklenburg-Vorpommern sowie das Waldgebiet Grumsin im Biosphärenereservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg. Sie alle stehen für die Reste großflächiger alter naturbelassener Buchenwälder bzw. Buchenmischwälder mit Bäumen von 300 und mehr Jahren die lediglich einen Anteil von 1-2% an der deutschen Waldfläche ausmachen. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten in solchen Wäldern wird auf über 10.000 geschätzt. Es sind neben Feuersalamander, Luchs und Wildkatze weitere bedrohte Arten, die speziell auf alte Bäume mit Höhlen und Ritzen oder Totholz angewiesen sind, wie z.B. der Schwarzspecht, der Mittelspecht, die Bechsteinfledermaus, der Rauhfußkauz, der Baummarder, die Hohltaube, der Eremit, der Widderbock, der Nagelfleck, der Buchenprachtkäfer sowie der Stacheligelbart. Doch der Buchenwald war und ist massiv bedroht. Die Waldnutzung der letzten Jahrhunderte - von großflächigen Rodungen bis zur Aufforstung von Wirtschaftsforst mit Kiefer, Fichte und neuerdings Douglasie - ließ den Anteil des Buchen- bzw. Buchenmischwaldes auf 7% an der Landesfläche von Deutschland abnehmen.

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