Gen-Mais 1507: Zustimmung zur Anbauzulassung durch die Hintertür
- Details
- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 21. Februar 2014 22:30
In der Abstimmung über den Gen-Mais 1507 im Rat für Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel hat es heute keine "qualifizierte Mehrheit" für oder gegen die Anbauzulassung gegeben. Zwar fiel das Votum der Mitgliedsstaaten mehrheitlich gegen den umstrittenen Gen-Mais aus: 19 von 28 Ländern stimmten gegen 1507, nur fünf mit Ja. Kanzlerin Merkel hatte eine Enthaltung Deutschlands durchgedrückt, die neutral aussieht, aber de facto eine Zustimmung bedeutet. Bevölkerungsstarke Länder wie Deutschland haben mehr Stimmgewicht, daher wiegt die Enthaltung Deutschlands schwer. Die Entscheidung liegt nun nämlich bei der Europäischen Kommission, die zuvor bereits angekündigt hatte, den Mais im Zweifel zuzulassen – und Enthaltungen als Ja-Stimmen zu werten. Die Bundesregierung hat sich mit dem heutigen Votum gegen den Willen der Bevölkerung und auf die Seite der Agrochemieindustrie gestellt.
Vorsorgeprinzip nicht gewahrt
Der Gen-Mais 1507 der Firmen Pioneer/DuPont und Dow AgroSciences ist gentechnisch so verändert, dass er ein Bt-Toxin (Cry1F) produziert, das hauptsächlich gegen die Raupen von Schmetterlingen wirkt. Desweiteren besitzt er eine Toleranz gegenüber dem giftigen Totalherbizid Glufosinat. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bei der Risikoprüfung versagt. Nicht nur hat sie das Vorsorgeprinzip verletzt, sondern auch ethische, wirtschaftliche und Fragen der allgemeinen Kontrollierbarkeit nicht berücksichtigt. Details dazu in unserem FactSheet zum Gen-Mais 1507.
Weiterlesen: Gen-Mais 1507: Zustimmung zur Anbauzulassung durch die Hintertür