KlimaGerechtUnterwegs. Mobilitätswende JETZT!

Presse-Information von Greenpeace Frankfurt am Main zu den Koalitionsverhandlungen in Frankfurt am Main

 

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KlimaGerechtUnterwegs für die Begrenzung der Erderwärmung

Am 21.04.2021 haben sich der Europäische Rat, das EU-Parlament und die EU-Kommission auf ein Klimagesetz geeinigt und dabei das vom EU-Parlament im Herbst 2020 beschlossene Reduktionsziel von Treibhausgasemissionen von 60% auf netto 55% gesenkt.
5% weniger in Europa ist ja nicht so viel Unterschied könnte man meinen, aber führende
Klimaforscher wie Stefan Rahmstorf1 und auch Greenpeace Deutschland Chef Martin Kaiser mahnen 55% als viel zu gering an, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen: „Um auf Linie mit dem 1,5 Grad-Ziel zu liegen, müsste die EU bis 2030 ihren Treibhausgasausstoß um 65 Prozent verringern, und zwar real. In dem Wort „netto“ steckt auch noch ein Rechentrick: Wälder und andere Senken werden rechnerisch von der realen fossilen Kohlendioxid-Reduktion abgezogen. Die Verminderung des tatsächlichen Ausstoßes klimaschädlicher Gase beträgt also sogar nur 52,8 Prozent.“2

 

KlimaGerecht ist das nicht.

Doch was hat das, was dort in Brüssel entschieden wird, mit uns hier in Frankfurt zu tun? Was hat es mit mir zu tun? Weltweit müssen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden, um die globale Erderwärmung noch zu stoppen. Und darum kämpfen wir mit vielen weiteren Initiativen für eine Mobilitätswende auch in Frankfurt - und zwar JETZT!

Die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in Deutschland sind nach der Schätzung des Umweltbundesamts im Jahr 2020 um 11,4% zurückgegangen, doch „der Hauptteil dieser Minderung ist darauf zurückzuführen, dass während des ersten Lockdowns weniger Auto gefahren wurde, vor allem auf den langen Strecken.“3
Betrachtet man die Zahlen der letzten Jahre und hierbei den Anteil der verschiedenen Sektoren, so fällt auf, dass der Anteil des Verkehrssektors
real gestiegen ist: von ehemals 15,7% an den deutschen Treibhausgasemission im Jahre 2008 bis auf 20,3% 2019. Selbst im letzten Jahr, trotz des enormen Lockdown-bedingten Rückgangs, ist der Anteil nur auf 19,7% zurückgegangen. Im Verkehrssektor besteht ein immenser Nachholbedarf, um selbst die zu niedrig gesteckten Ziele in den nächsten Jahren überhaupt erreichen zu können. Es wird nämlich nicht weniger Verkehr, sondern der PKW-Bestand und damit das Verkehrsaufkommen steigen weiterhin.4

2017 forderte Greenpeace in der vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie erstellten Studie „Verkehrswende für Deutschland. Der Weg zu CO2-freier Mobilität bis 2035“ deshalb:

  • den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor einzuleiten → keine Zulassungen für Neuwagen ab 2025

  • klimaschädliche Subventionen abzubauen und Anreize für nachhaltige Mobilität zu setzen

  • die Energiewende zu beschleunigen

  • ein Investitionsprogramm für nachhaltige Mobilität aufzulegen5

 

Doch was heißen diese Forderungen konkret für Frankfurt?

Greenpeace Frankfurt fordert:

  • - Frankfurt klimaneutral bis 2030

  • - den Fußverkehr und den Umweltverbund (Fuß, Rad, Bus + Bahnen) stärken

    • - Ausbau der Radinfrastruktur und Umsetzung des Radentscheids

    • - kostenloser ÖPNV

  • - Neuverteilung des öffentlichen Raums zwischen ALLEN Verkehrsteilnehmern

  • - Begegnungs- und Bewegungsorte für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität schaffen

    • - Tempo 30 in der Innenstadt

    • - der Mainkai muss wieder autofrei werden

Letztendlich geht es um einen Mehrwert für alle, für den Bürger vor Ort und für den globalen Klimaschutz: sauberer, sicherer, lebenswerter. Eigentlich ist es eine Win-Win-Situation für uns Menschen und noch dazu alternativlos. Deshalb fordern wir:

 

KlimaGerechtUnterwegs gegen die Erderwärmung und für uns alle!

Um den zukünftigen Koalitionären in Frankfurt deutlich zu machen, dass „Wegducken und Aussitzen“ nicht mehr gut genug ist, werden wir in den kommenden Wochen gemeinsam mit vielen anderen Initiativen unsere Forderungen für mehr Klimaschutz und eine Mobilitätswende in Frankfurt am Main auf der Internetseite „KlimaGerechtUnterwegs.de“ und in den sozialen Medien veröffentlichen. Dafür werden wir auch auf die Straße gehen! Zuerst mit einer Großveranstaltung am 2. Mai 2021 unter dem Motto KlimaGerechtUnterwegs. Mobilitätswende JETZT!

 

1Stefan Rahmstorf (2020): Wie gut ist das neue Klimaziel der EU-Kommission?, in: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/eu-kommission-was-taugt-das-neue-klimaziel-a-f9578265-ac73-4993-abc0-748d4051b510 (Abruf vom 22.04.2021).

2Ortrun Sadik (2021): “Wir brauchen noch mehr Mut”. Interview mit Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser zu Biden’s Klimagipfel und dem EU-Klimaziel, in: https://www.greenpeace.de/themen/klimakrise/wir-brauchen-noch-mehr-mut (Abruf vom 22.04.2021).

3Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium (2021): Treibhausgasemissionen sinken 2020 um 8,7 Prozent, in: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/treibhausgasemissionen-sinken-2020-um-87-prozent (Abruf vom 22.04.2021).

4Statistisches Bundesamt (2020): Straßenverkehr: Dominanz des Autos ungebrochen, in: https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Verkehr/Auto.html;jsessionid=B69920FC95F029AD4F219AD37D1B1208.live721 (Abruf vom 22.04.2021).

5Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie (Hrsg.) (2017): Verkehrswende für Deutschland. Der Weg zu CO2-freier Mobilität bis 2035, S. 4.

EZB: Stop Funding Climate Killers

Greenpeace Deutschland demonstrierte am 10.03.2021 in Frankfurt für eine grüne Geldpolitik.

--> hier geht es zum Artikel auf greenpeace.de und  dort gelangt ihr auch zur neuen Studie
"Greening the Eurosystem Collateral Framework"

Im zweiten Video wird erklärt, wie die EZB Klimasünder begünstigt.

Windkraft, der wichtige Motor für die Energiewende. Interview!

Ein informatives Interview, durchgeführt vom HR Info, zum Thema Windkraft. Interviewd wird Daniel Hautmann, ein Windkraftexperte, der uns neue Erkenntnisse vermittelt.   Und auch klar benennt, dass die Regierung die selbst gesteckten Ziele nie erreichen wird. Minister Altmaier ist der Totengräber der Energiewende, mit dem Ziel, die schmutzige Kohlekraft aus dem vorletzten Jahrhundert weiter mit Milliarden Euros an Einnahmen zu versorgen.

https://audiothek.ardmediathek.de/items/84987276

 

Hört mal rein, es lohnt sich....

Auch das hessische Konjunkturpaket muss nachhaltig sein!

Mit 12 Milliarden Euro aus dem Gute-Zukunft-Sicherungsgesetz will die hessische Landesregierung unser Land sicher und nachhaltig durch die Corona-Krise führen. Heute, am Dienstag 16.06.2020, waren wir bei der Lesung vor Ort. Es gibt viele Baustellen in Hessen, die Energiewende ist zum Beispiel fast komplett zum erliegen gekommen, viele Städte stehen vor einem Verkehrs-Chaos, die Landwirtschaft setzt ohne Rücksicht auf die Umwelt Pestizide ein, in Frankfurt fahren die Straßenbahnen noch mit Kohlestrom, Elektrobusse werden in Frankfurt noch getestet, während andere Städte diese bereits im großen Stil verwenden...      

 

Es ist Zeit für eine Wende  - die Regierung Schwarz-Grün muss endlich in Hessen zeigen, dass sie mehr kann als Wirtschaftsinteressen zu vertreten!

 

1 keingeldfürgestern hess. landtag 11.06.2020 1       1 keingeldfürgestern hess. landtag 11.06.2020 1

Greenpeace Protest gegen Konjunkturpaket der Bunderegierung!

Am Dienstag, 3. Juni, hat Greenpeace Frankfurt gegen das Konjunkturpaket der Bundesregierung mit einer Aktion im Main protestiert. Falschinvestitionen haben jahrzehntelange Folgen, zu Lasten von Mensch und Natur.  Es darf jetzt nicht das übliche Lobby-Klientel bedient werden, das Geld muss  in nachhaltige Zukunftsprojekte investiert werden.   Das sind unsere Forderungen:

  • Eine konsequente Energiewende mit massiven Investitionen in Erneuerbare Energien. Der Ausbau von Windkraft und Solarenergie schafft neue Arbeitsplätze, umweltfreundlich und zukunftsorientiert.
  • Einen nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft. Massentierhaltung muss abgeschafft werden. Nur so können wir unsere Lebensgrundlagen – Wasser, Böden, Artenvielfalt – für kommende Generationen erhalten werden.
  • Investitionen in „saubere“ Mobilität, Schluss mit veralteter Verbrennungstechnik, hin zu Elektro-Mobilität und Wasserstoffantrieb. Die Anzahl der Autos muss mittelfristig halbiert werden auf deutschen Straßen.
  • Stärkung des ÖPNV und schneller Ausbau des Schienennetzes in Deutschland statt Stilllegung. Wir brauchen autofreie Innenstädte, Platz für Fussgänger und Radfahrer, mehr Lebensqualität für Bürger.
  • Staatshilfen nur für Konzerne, die sich ökologischen und sozialen Standards verpflichten.

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